Der Arbeitskräftemangel liess 2023 das Temporärgeschäft schrumpfen und den Feststellenmarkt wachsen. Trotz spürbar abflauender Konjunktur bleiben die Zukunftssignale im vierten Quartal gemischt.
Personaldienstleister suchen verstärkt für den Bau und das Gesundheitswesen
Im Vergleich zum Jahr 2022 wuchs die Zahl der Stelleninserate im Bauhaupt- und Baunebengewerbe sowie im Gesundheitswesen am stärksten. Besonders gesucht waren Schreiner (+164 Prozent, 10'044 Anzeigen), Plattenleger (+131 Prozent, 6240 Anzeigen) und Gipser (+129 Prozent, 4839 Anzeigen). Maurer waren im Bauhauptgewerbe besonders gefragt (+109 Prozent, 9828 Anzeigen). Der heisse Sommer 2023 liess auch die Zahl der gesuchten Kältesystem- Monteure stark steigen (+141 Prozent, 2895 Anzeigen). Im Gesundheitswesen legten die Inserate für Pflegefachleute deutlich zu (+94 Prozent, 5850 Anzeigen). Die Aussagen, welche Berufe bei den Personaldienstleistern besonders gefragt waren, sind erstmals dank einer Kooperation mit Lightcast möglich, einem auf Arbeitsmarktanalysen spezialisierten Unternehmen.
Bernhard Hänggi, CEO von Randstad Schweiz, stellt dazu fest: "Die Saisonalität im Bau nimmt immer mehr ab. Lässt die Witterung es zu, wird gebaut." Explodierende Stelleninserate bei Personaldienstleistern bedeuten für Hänggi nicht unbedingt starkes Geschäftswachstum in diesen Berufen. Die Zahlen zeigen vielmehr, bei welchen Berufsprofilen den Unternehmenskunden der Fachkräftemangel am stärksten schmerzt. Die Zahl der verfügbaren Kandidaten begrenzt somit das Wachstum von Firmen und Branchen direkt.
Stellenanzeigen für Kinderbetreuerinnen mit starkem Rückgang
Im Vergleich mit 2022 gab es kaum Berufe, bei denen die Stellenanzeigen der Personaldienstleister zurückgegangen sind. Eine Ausnahme bilden die Inserate für Kinderbetreuende. Sie fielen von 3213 auf 936 - ein Minus von 71 Prozent. "Nach Covid erreichte der Fachkräftemangel bei den Kinderbetreuenden einen neuen Höhenpunkt. Personaldienstleister versuchten mit einem Eintritt in diesen Nischenmarkt den Kitas zu helfen", erklärt Dr. Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing. Anna Langenscheidt, Inhaberin von Kita Staff by Langenscheidt, verleiht seit 2019 Kinderbetreuende. Sie weiss: "Der Verleih an Kitas ist kompliziert. Erstens ist es noch wichtiger als in anderen Berufen, dass alle Beteiligten zusammenpassen. Zweitens liegen die Mindestlöhne des GAV Personalverleih deutlich über den üblichen Marktlöhnen in der Branche." Bernhard Hänggi sieht eine weitere Komplexität: "Kindertagesstätten müssen in der Schweiz einen bestimmten Anteil anerkanntes Personal haben, um akkreditiert zu werden. Deshalb können die bestehenden Lücken nicht immer mit Personal aus dem Ausland gedeckt werden." Er geht davon aus, dass die Personaldienstleister bereits 2022 erkannt haben, wie schwierig dieser Markt für sie ist und nur noch spezialisierte Anbieter auf diesem Markt verblieben sind.
Arbeitsmarktintegration wird 2024 wichtiger
Aufgrund der sich abzeichnenden Konjunkturabkühlung übernehmen die Personaldienstleister 2024 im Bereich der Arbeitsmarktintegration wieder eine wichtigere Rolle. Aktuell können sie Menschen, die ihre Stelle verloren haben, rasch umplatzieren. Bernhard Hänggi ordnet ein: "Der Arbeitsmarkt bleibt robust, Der jüngste Anstieg der Arbeitslosenquote ist auf eine gestiegene Sucharbeitslosigkeit zurückzuführen. Die Personaldienstleister helfen die Dauer so kurz wie möglich zu halten." Mit Blick auf die Marktentwicklung sind die CEOs der Personaldienstleister pessimistisch. 34 Prozent erwarten gemäss einer Umfrage des gfs-zürich im Auftrag von swissstaffing in den nächsten sechs Monaten einen Anstieg der Geschäftstätigkeit.
Im neuen Cockpit können Anwender die Daten des
Swiss Staffingindex
Pressekontakt:
Dr. Marius Osterfeld, Leiter Ökonomie und Politik
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Celeste Bella, Leiterin Marketing & Kommunikation
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swissstaffing ist das Kompetenz- und Servicezentrum der Schweizer Personaldienstleister. Als Arbeitgeberverband vertritt swissstaffing die Anliegen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. swissstaffing fördert die Interessen der Personaldienstleistungs-Branche und setzt sich aktiv für das Image der Temporärarbeit ein.
swissstaffing setzt sich seit über 50 Jahren für die Temporärbranche der Schweiz ein. 1968 wurde der Schweizerische Verband der Unternehmungen für Temporärarbeit und private Arbeitsvermittlung SVUTA gegründet, um die Interessen der Branche zu vertreten und professionelle Dienstleistungen für die rasch wachsenden Bedürfnisse nach temporären Arbeitskräften und flexiblen Arbeitsmöglichkeiten sicherzustellen.
Der SVUTA fusionierte 1998 mit dem Verband der Personalberater Schweiz VPS und wurde in VPDS umbenannt. Durch die Fusion öffnete sich der Verband auch für Vermittler und HR-Beratungsunternehmen. Seit 2006 heisst der Verband swissstaffing.
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Artikel 'Swiss Staffingindex: Gemischte Jahresbilanz für Personaldienstleister...' auf Swiss-Press.com |
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