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Handicap International: Kampf gegen Antipersonenminen - Neue Herausforderungen für die humanitäre Minenräumung



Handicap International - Association nationale suisse

04.04.2023, Genève (ots) - Anlässlich des Internationalen Tages zur Aufklärung über die Minengefahr und zur Unterstützung von Antiminenprogrammen zieht Handicap International Bilanz über die Minenräumung im Jahr 2023, 25 Jahre nach der Unterzeichnung des Ottawa-Abkommens.


Perrine Benoit, Leiterin der Abteilung für die Reduzierung bewaffneter Gewalt bei Handicap International (HI), erläutert die Herausforderungen der Minenräumung im Jahr 2023: "25 Jahre nach der Unterzeichnung des Ottawa-Abkommens zum Verbot von Antipersonenminen ist die Arbeit unserer Minenräumteams immer noch enorm. In den vergangenen 25 Jahren hat sich ihre Arbeit stark verändert. Auch die Bedrohung hat sich verändert. Die Minenräumer:innen sind in städtischen Gebieten im Einsatz: in zerstörten Gebäuden, kontaminierten Trümmern, in unmittelbarer Nähe der Bevölkerung. Sie sind auch mit neuen Waffen konfrontiert, insbesondere mit improvisierten Sprengsätzen, die uns täglich dazu zwingen, unsere Entschärfungstechniken zu überprüfen."

Perrine Benoit, Leiterin der Abteilung für die Reduzierung bewaffneter Gewalt bei HI, steht für Interviews auf Französisch und Englisch zur Verfügung. Ihre Arbeit umfasst die Bereiche Minenräumung, Risikoaufklärung, Konflikttransformation, Opferhilfe und Advocacy.

Einige Zahlen:

  • Der Landminen-Monitor 2022 meldete im siebten Jahr in Folge eine hohe Zahl von Minenopfern: 2021 wurden mehr als 5000 Menschen Opfer dieser Waffen, 75 % davon Zivilist:innen.
  • Noch immer sind mehr als 60 Länder oder Gebiete verseucht und benötigen humanitäre Minenräumung.
  • HI ist in 12 Ländern in der humanitären Minenräumung aktiv, z. B. in Syrien und Kolumbien.
  • Die Organisation führt mehr als 30 Projekte durch, um die Bevölkerung für die Risiken zu sensibilisieren und die Wahrscheinlichkeit von Unfällen zu verringern: Im Jahr 2022 nahmen weltweit 463'572 Personen an Risikoaufklärungsveranstaltungen teil.
  • 4'048'827 Quadratmeter Land weltweit wurden im Jahr 2022 von HI entmint und an die Bevölkerung zurückgegeben, was etwas mehr als 567 Fussballfeldern entspricht.

25 Jahre nach der Unterzeichnung des Ottawa-Abkommens geht der Kampf weiter

Das Ottawa-Abkommen verbietet Antipersonenminen. 164 Staaten haben es bisher unterzeichnet. Die Bestände dieser Waffen stehen kurz vor der vollständigen Vernichtung. Ihre Produktion ist praktisch zum Erliegen gekommen. Doch es gibt neue Herausforderungen:

  • Schlüsselstaaten wie China, die USA und Russland sind dem Vertrag immer noch nicht beigetreten, und einige Unterzeichnerstaaten schieben ihre Verpflichtungen zur Minenräumung auf. Konflikte sind komplexer geworden und werden zunehmend auf dem Rücken der Zivilbevölkerung ausgetragen.
  • Auch die eingesetzten Waffen haben sich in den vergangenen 25 Jahren verändert. HI beobachtet eine Zunahme des Einsatzes von selbst gebauten Sprengsätzen, um die Bevölkerung zu terrorisieren. Eine neue Herausforderung für die Minenräumer:innen: Während Minen zum Schutz militärischer Stellungen verlegt wurden und "Minenfelder" bildeten, werden improvisierte Sprengsätze in Häusern, auf Feldern, an Wasserstellen usw. verlegt, um die Rückkehr zu einem normalen Leben zu verhindern.

Gemeinsam mit anderen Organisationen hat HI für den Kampf gegen Minen den Friedensnobelpreis erhalten. Die Organisation ruft die Staaten dazu auf, ihren diplomatischen Einfluss geltend zu machen, um Nichtvertragsstaaten dazu zu bewegen, diese heimtückische Waffe nicht mehr einzusetzen.

Perrine Benoit, Leiterin der Abteilung für die Reduzierung bewaffneter Gewalt bei HI, steht für Interviews auf Französisch und Englisch zur Verfügung. Ihre Arbeit umfasst die Bereiche Minenräumung, Risikoaufklärung, Konflikttransformation, Opferhilfe und Advocacy.

Pressekontakt:
Pauline Wilhelm
Handicap International Schweiz
Medien- und Kommunikationsbeauftragte
Avenue de la Paix 11 - 1202 Genf
022 710 93 36
p.wilhelm@hi.org



Über Handicap International - Association nationale suisse:

Handicap International hilft Schutzbedürftigen, insbesondere Menschen mit Behinderungen, überall auf der Welt, wo dies nötig ist. Die Organisation erfüllt ihre grundlegenden und spezifischen Bedürfnisse, verbessert ihre Lebensbedingungen und hilft ihnen, sich in die Gesellschaft zu integrieren.

Empört angesichts der Ungerechtigkeiten, denen Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftige Bevölkerungsgruppen ausgesetzt sind, streben wir nach einer solidarischen und inklusiven Welt, in der alle Unterschiede bereichern und jeder „aufrecht leben“ kann.

Handicap International ist eine unabhängige gemeinnützige Organisation, die in Situationen von Armut und sozialer Ausgrenzung, bei Konflikten und Katastrophen interveniert. Sie hilft Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftigen Menschen und handelt, damit ihre grundlegenden Bedürfnisse gedeckt werden und sich ihre Lebensbedingungen verbessern.

Handicap International setzt sich ein, damit ihre Würde und ihre Grundrechte besser respektiert werden.

Seit 35 Jahren arbeitet HI mit Menschen mit Behinderungen und schutzbedürftigen Bevölkerungsgruppen und setzt sich dafür ein, ihre Grundbedürfnisse zu decken, ihre Lebensbedingungen zu verbessern und für die Einhaltung ihrer Würde und ihrer Grundrechte zu werben.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Handicap International: Kampf gegen Antipersonenminen - Neue Herausforderungen für die humanitäre Minenräumung ---


Quellen:
  HELP.ch

Weitere Informationen und Links:
 Handicap International - Association nationale suisse (Firmenporträt)

 Artikel 'Handicap International: Kampf gegen Antipersonenminen - Neue Herausforderungen f...' auf Swiss-Press.com





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