Wie soll sich die Schweiz zukünftig gegenüber China positionieren? Nach den Erfahrungen, die der Westen in den vergangenen Monaten mit dem Ukraine-Krieg gemacht hat, sind wir gut beraten, unser Verhältnis zum drittgrössten Schweizer Handelspartner sachlich zu prüfen. In der neusten Avenir-Suisse-Studie unter dem Titel "Navigieren in unruhigen Gewässern" haben die Autoren Patrick Dümmler, Teresa Hug Alonso und Mario Bonato die Abhängigkeiten der Schweiz von den Grossmächten mit Fokus China untersucht und legen die Handlungsoptionen auf den Tisch.
Langjährige Beziehungen trotz Wertedifferenzen
Dass zwischen dem Westen und China fundamentale Wertedifferenzen bestehen, ist unbestritten. Anderseits verbinden die Schweiz mit China langjährige, wenn auch nicht unkomplizierte Beziehungen. Es bestehen sowohl politische und wirtschaftliche als auch zahlreiche gesellschaftliche und kulturelle Verbindungen ins Reich der Mitte. Die Schweiz exportiert jährlich Waren im Wert von 31 Mrd. Fr. nach China, die Importe betragen 19 Mrd. Franken. Ein Wegfall dieses Handelsvolumens würde die Schweiz hart treffen, profitieren hierzulande doch rund 132'000 Beschäftigte vom Waren- und Dienstleistungsexport nach China.
Wenig bedeutend hingegen sind die Direktinvestitionen Chinas in der Schweiz - auch wenn sie medial stets grosse Aufmerksamkeit erhalten: Zwar haben sich chinesische Investitionen zwischen 2016 und 2020 mehr als verdoppelt, ihr Anteil am gesamten ausländischen Kapitalbestand in der Schweiz lag 2019 jedoch nur bei tiefen 1%. Zum Vergleich: Direktinvestitionen aus den USA in der Schweiz betragen 49%, jene aus der EU 27%. Investitionskontrollen zielen daher - vor allem wenn sie China im Visier haben - ins Leere.
Gefahr für die Schweiz droht nicht durch China direkt, sondern indirekt durch die sich verschärfenden geopolitischen Verhältnisse. Während im Jahr 2000 der Warenhandel mit den USA für die meisten Länder noch bedeutender war als mit China, hat das Reich der Mitte die Vereinigten Staaten mittlerweile überholt. China setzt alles daran, seine geopolitische Bedeutung international weiter auszudehnen. Für eine kleine offene Volkswirtschaft, die stark vom Multilateralismus abhängt, sind solche Verschiebungen besorgniserregend.
Drei Szenarien, drei Optionen
Heikel wird es, sollte das Kräftemessen zwischen den USA und China in einem Handelsembargo oder gar einer militärischen Konfrontation eskalieren. In diesem Szenario müsste die Schweiz den wirtschaftlichen Schulterschluss mit der EU und den USA suchen und würde den Verlust ihres drittwichtigsten Handelspartners riskieren.
Sollte ein grosser Handelspartner bei sich verschärfenden Beziehungen von der Schweiz verlangen, sich verstärkt gegen China zu positionieren, hätte unser Land die Möglichkeit, eine zweigleisige Strategie zu verfolgen: China als Partner und wirtschaftlichen Wettbewerber einerseits und systemischen Rivalen anderseits zu behandeln. Diese Strategie könnte im Falle wachsenden politischen Drucks auf die Schweiz nötig werden.
Die beste Option besteht in einer weiterhin pragmatischen Handlungsweise: Diplomatie und kommunikatives Geschick. Die Wirtschaft und die eidgenössische Politik müssen agil sein, um gegebenenfalls rasch entscheiden zu können.
Pressekontakt:
Peter Grünenfelder (+41 79 458 08 63)
Patrick Dümmler (+41 76 532 53 16)
Avenir Suisse entwickelt Ideen für die Zukunft der Schweiz. Der Think-Tank identifiziert relevante Themen, weist frühzeitig auf Handlungsbedarf hin und erarbeitet Lösungsvorschläge.
Die Ideen von Avenir Suisse sollen in Politik und Gesellschaft den Boden für zukünftige Reformen bereiten. Dreh- und Angelpunkt der Arbeit von Avenir Suisse ist die langfristige Erhaltung und Weiterentwicklung der Prosperität der Schweiz.
Avenir Suisse entwickelt mit einem eigenen Research-Team im Austausch mit Forschungsinstitutionen aus dem In- und Ausland wissenschaftliche, primär ökonomisch fundierte Reformvorschläge.
Besondere Anliegen von Avenir Suisse sind der offene Diskurs mit Politik und Wirtschaft sowie die verständliche und zielgruppenorientierte Kommunikation der Forschungsergebnisse.
Avenir Suisse (Firmenporträt) | |
Artikel 'Navigieren in unruhigen Gewässern - Drei Optionen für die Schweiz im Umgang mit ...' auf Swiss-Press.com |
Arzneimittelüberprüfung 2024 - Einsparungen von 90 Millionen
Bundesamt für Gesundheit BAG, 31.10.2024Entlassungen bei der Zehnder Group AG
Angestellte Schweiz, 31.10.2024Nutzung der biologischen Vielfalt zur Anpassung an Klimawandel: eine Erfindung von Monsanto
Swissaid, 31.10.2024
03:00 Uhr
US-Flugzeugbauer unter Druck: Boeing bietet streikender ... »
01:50 Uhr
Beoing erhöht sein Angebot für die streikende Belegschaft »
01:30 Uhr
Apples Antwort auf Chat GPT ist endlich hier: Kann die KI das ... »
21:52 Uhr
Hunderte Personen vorübergehend auf Jungfraujoch gestrandet »
19:52 Uhr
Schwarz Digits und Deutsche Bahn stellen DataHub Europe vor »
1664 Original Lager Bier 24x50cl
CHF 21.90 statt 43.80
Coop
19 Crimes Chardonnay South Eastern Australia - Chard
CHF 7.95 statt 9.95
Coop
19 Crimes Red Blend South Eastern Australia - The Banished
CHF 11.95 statt 14.95
Coop
19 Crimes Red Wine California – Snoop Dog
CHF 11.95 statt 14.95
Coop
Aargau AOC Blauburgunder Falkenkönig Weinkeller zum Stauffacher
CHF 7.95 statt 9.95
Coop
Aargauer AOC Riesling-Sylvaner Falkenkönig
CHF 7.15 statt 8.95
Coop
Aktueller Jackpot: CHF 1'066'642